Da gerät das Stadtoberhaupt ins Schwärmen Image 1
Sonderveröffentlichung

Haßberge

Da gerät das Stadtoberhaupt ins Schwärmen

Zeil lädt am Samstag, 23. Juni, sowie am Sonntag, 24. Juni zum historischen Festwochenende ein. Die Einwohner der Fachwerkstadt am Main feiern den 1000. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. FOTO SABINE WEINBEER

Die Zeiler Einwohnerschaft hat sich für das zwei Tage dauernde historische Fest jedwede Mühe gegeben

Lohnsteuerhilfe Bayern e. V.
Holzenergie infire GmbH
Scheuring & Pischel GmbH & Co. KG
1000 Jahre Zeit A.Main
Schreinerei Mattias Kirchner
Altstadt-Frisör
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer 

Bürgermeister Thomas Stadelmann ist überwältigt vom Mittun seiner Bürgerinnen und Bürger. „Das kann man gar nicht alles erzählen, was am kommenden Wochenende in Zeil geboten ist“.

Damit meint er beispielsweise Franz Diehm, der in seinem Anwesen in der Altstadt einen historischen Bauernhof wiedererstehen lassen wird. Mit viel Aufwand hat er einen alten Hackenpflug wieder aktiviert und zeigt viele andere Gerätschaften, mit denen früher der Boden urbar gemacht wurde.

Die Feuerwehr, die heuer ihr 150-jähriges Bestehen feiert, hat ebenfalls alte Gerätschaften zusammengetragen, die Sudetendeutschen geben Einblick in ihre Geschichte und Tradition. Die Zeiler Steinhauer arbeiten mit der Bamberger Dombauschule zusammen und präsentieren einen Tretkran nach historischem Vorbild. Es gibt Ausstellungen über den Weinbau und die Wallfahrten zum Zeiler Käppele, eine Drechselwerkstatt, alte Handwerkskunst ist vertreten wie Weberei und Schmiede. Die Stadtwache präsentiert sich ebenso wie die Künstler, die die Gemälde für den Jubiläums- Kunstkalender gestaltet haben.

Mehrere Festplätze gibt es. So findet sich am Söhrlein der Bauernhaufen, wo unter anderem Bogenschießen auf dem Programm steht.

Der Schulring ist der Platz für die Kinder und Jugendlichen. Hier gibt es eine Märchenerzählerin, die Puppenbühne Herrnleben, eine Spielstraße, Kletterwand und Saftbar sowie viele spannende Workshops wie „Lied und Tanz für Burgfräulein und Ritter im Grundschulalter“ oder den „Musikgarten Vintage“.

Dass es in Zeil überaus musikalisch zugeht, ist bekannt – unlängst beeindruckte der „Chor der 1000 Stimmen“. FOTO SABINE WEINBEER
Dass es in Zeil überaus musikalisch zugeht, ist bekannt – unlängst beeindruckte der „Chor der 1000 Stimmen“. FOTO SABINE WEINBEER
Am Marktplatz findet jeweils am Samstag (13 Uhr) und am Sonntag (11 Uhr) die Eröffnung durch den Bürgermeister und den Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim statt. Dazu gehört auch jeweils ein Einakter über die erste urkundliche Erwähnung und die Verleihung des Marktrechtes – beide Szenen geben einen Vorgeschmack auf die szenischen Stadtführungen im September.

Bis 18 Uhr wechseln sich hier außerdem Spielleute und Gaukler ab mit mittelalterlicher Zauberei, Jonglagen mit Fackeln und Schwertern und mittelalterlicher Musik unter dem Motto „Heiter bis Folkig“

Am Speiersbrunnen gastiert der „Kistler“ mit mittelalterlichem Puppenspiel für die Großen. Die Stadtkapelle Zeil, die Heimatkapelle Ziegelanger, die Jagdhornbläser Ebern, die Amsigallen sorgen für viel Musik mit fränkischem Liedgut, dazu kommt Drehorgelspieler Norbert Dürrbeck. Am Stadtturm gibt es Lesungen aus dem Lehnbuch des Johann Langhans. Auch in die Schaufenster zahlreicher Geschäfte werden zur Ausstellung – etwa über die 150-jährige Geschichte der Zeiler Apotheke, über Kräuter, Sandstein, das Friseur- und Schusterhandwerk und es gibt Zeil in Bildern früher und heute.

Rats Apotheke Zeil

Viel gibt es zu entdecken, viel entstand auch kurzfristig aus Privatinitiative.

Bei einem fränkischen Fest, bei einem Zeiler Fest, da gehört selbstverständlich auch Essen und Trinken zum Programm. Natürlich gibt es an vielen Stellen in der Stadt Zeiler Wein und Zeiler Bier sowie alkoholfreie Getränke. Die Kindergärten und Schulen betreiben gemeinsam eine Kaffeestube am Schulring.

Die Naturfreunde servieren am Marktplatz das Zeiler Traditionsgericht „Dutschn und Bohna“, in der Hauptstraße gibt es Bratwürste bei der Schmachtenberger Feuerwehr, Grillbauch mit Kartoffelsalat bei den Landwirten. Die Landfrauen backen Waffeln, Bauer Robert steckt eine Sau an den Spieß, die Bäckereien Kolb und Schlereth servieren Flammkuchen, Handbrot, Schlemmerplootz und Käsestangen, bei Metzger Hertlein gibt es überbackene Baguettes mit dem letzten Spargel der Saison, die zu Johanni endet.

Der Sängerkranz betreibt einen Grillstand in der Oberen Torstraße, in der Langen Gasse bei der katholischen Pfarrei gibt es Hawaii-Toast und am Sonntag Rindfleisch mit Meerrettich. Allerhand Leckeres vom Hausmacherbrot über Gerupften und Schaschliktopf gibt es in der Speiersgasse bei der Dorfgemeinschaft Sechsthal, die Heimatkapelle Ziegelanger gibt sich griechisch mit Gyros und Gyros- Bratwürsten und die Jugendfeuerwehr Zeil lässt es krachen – mit Popcorn.

Die Zeiler Narrenzunft serviert Linsensuppe mit und ohne Wurst, Kartoffel mit Quark und Fleischspieße – die eigene Küche kann am Zeiler Festwochenende also getrost kalt bleiben.

Impressionen aus der Geschichte

In früheren Zeiten wurde im Winter aus der Altach das Eis herausgebrochen und eingelagert. ARCHIVFOTO LEISENTRITT
In früheren Zeiten wurde im Winter aus der Altach das Eis herausgebrochen und eingelagert. 
ARCHIVFOTO LEISENTRITT
Da gerät das Stadtoberhaupt ins Schwärmen Image 12
Ein Bild aus früheren Zeiten, in denen es noch kein Hallenbad gab: Die Zeiler hatten sich im Main ein – für damalige Verhältnisse luxuriöses – Schwimmbad gebaut. ARCHIVFOTO SCHNEIER
Ein Bild aus früheren Zeiten, in denen es noch kein Hallenbad gab: Die Zeiler hatten sich im Main ein – für damalige Verhältnisse luxuriöses – Schwimmbad gebaut. ARCHIVFOTO SCHNEIER
Lange Jahre war die die Zuckerfabrik einer der größten Arbeitgeber des Ortes. Anfang des Jahrtausends wurde sie aber geschlossen, im Jahre 2005 wurde der mächtige Schlot gesprengt. ARCHIVFOTOS SCHNEIER/JOCHEN REITWIESNER
Lange Jahre war die die Zuckerfabrik einer der größten Arbeitgeber des Ortes. Anfang des Jahrtausends wurde sie aber geschlossen, im Jahre 2005 wurde der mächtige Schlot gesprengt. 
ARCHIVFOTOS SCHNEIER/JOCHEN REITWIESNER