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Sonderveröffentlichung

Schweinfurt

Bogenförmiges Zeltdach überm Zuschauerraum

Beeindruckende Optik und gut geschützt: Das neue Zeltdach feierte seine Premiere bei der Eröffnung der Passionsspiele in Sömmersdorf am vergangenen Sonntag. FOTO ANAND ANDERS

Elektro Schneider
Metzgerei Hemmerich
Sparkasse Schweinfurt-Hassberge
Joachim Ingenieure
Rudolf Pfister GmbH
Hutter GmbH
Fränkische Passionsspiele
EP Elektroplanung GmbH
Michael Theiss Dipl.-Ing.(FH) - Architekt ByAK
Rudolph Druck
C.Schäfer
Weingut Gessner
Keiler
Mit einem gewaltigen Projekt wurde die Freilichtbühne im Passionsspielort Sömmersdorf zukunftstauglich gemacht: Eine neue freitragende Überdachung aus Stahl und Zeltmembran wölbt sich jetzt über den Zuschauerraum. Damit erhalten die Besucher auf allen 1950 Sitzplätzen einen festen Wetterschutz und einen ungestörten Blick auf die Bühne. Was aktuell bei den Fränkischen Passionsspielen, die bis zum 19. August gezeigt werden, schon der Fall ist.

Die neuartige, bogenförmige Dachkonstruktion des Architekten Michael Theiss (Oberwerrn) beeindruckt nicht nur durch ihre ästhetische Form und Ausführung. Sie war auch eine Herausforderung für die Planer, Statiker, Metallbauer, Baufirmen und Handwerker. Weil durch das Dach aufgrund des hohen Eigengewichtes sowie der Windbelastung gewaltige Kräfte wirken, mussten zunächst die vier Fundamente extrem aufwändig gefertigt werden. Jedes wurde mit 130 Meter Micropfählen in das Erdreich eingespannt. Fünf Tonnen Stahl und 25 Kubikmeter Beton festigen jedes Widerlager. Die Dachkonstruktion aus verzinktem Stahl besteht aus zwei fachwerkartigen, gegenläufig geneigten Bogenbinderpaaren, die sich quer über den 45 Meter breiten Zuschauerplatz bis zu elf Meter hoch wölben.

Zwölf Fachwerkträger wurden zur Versteifung der Konstruktion eingebunden. Überspannt wurde die 1600 qm große Oberfläche der Dachkonstruktion mit einer hellen Membran aus Polyestergewebe mit PVC-Beschichtung. Nach Angaben der beauftragten Firma Velabran ist sie zwar nur zwei Millimeter dick, aber extrem reißfest und tragfähig.

Statiker, Prüfstatiker sowie die ausführende Stahlbaufirma Lehmann (Geretsried) gingen bei ihren Planungen „auf Nummer höchste Sicherheit“. Ursprünglich waren 98 Tonnen Stahl für die Dachkonstruktion berechnet worden, jetzt sind es knapp 170 Tonnen geworden. Was die Stahlkosten erhöht und das mit 2,8 Millionen Euro veranschlagte Projekt wohl verteuert.

Bauherr ist der Verein Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf. Mithilfe von Fördergeldern aus EU, Freistaat Bayern, Bezirk Unterfranken, Diözese Würzburg, Landkreis Schweinfurt und Gemeinde Euerbach finanziert er das Projekt zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Freilichtbühne.

Dazu zählen auch eine neue Licht-, Ton- und Videotechnik, unter anderem eine LED-Wand in der Innenbühne. Für die neue technische Ausrüstung wurde am hinteren Platzende eine metallene Steuerungskabine aufgebaut. Auch den verschärften Brandschutzvorschriften wurde Rechnung getragen, erläutert Vereinsvorsitzender Robert König. Er zeigt sich angetan vom Raumgefühl unter dem neuen Dach: „Es ist großartig geworden“. sia

Aufführungen bis 19. August

Nach fünf Jahren werden wieder die Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf aufgeführt. Noch 17 Mal stehen die 320 Laien-Schauspieler aus dem Dorf auf der Bühne, um in dem Drei-Stunden-Theaterstück das Leben, Leiden und Sterben Jesu zu zeigen.

Bis zum 19. August gibt es samstags um 20 Uhr und sonntags um 14.30 Uhr Vorstellungen. Ausnahme: Am Sonntag, 15. Juli, wird nicht gespielt. Stattdessen ist Vorstellung am Freitag, 13. Juli, um 20 Uhr, sowie zusätzlich am Mittwoch, 15. August (Maria Himmelfahrt) um 14.30 Uhr. sia

- Karten gibt es in der Geschäftsstelle der Fränkischen Passionsspiele, ü (0 97 26) 26 26, montags, mittwochs und freitags von 9 bis 11 Uhr und 16 bis 18 Uhr sowie über die Homepage:

www.passionsspiele-soemmersdorf.de